EEH Einsatzgebiete nach der Geburt:
Aufarbeitung von intensiven Geburtserlebnissen
Manchmal verläuft eine Geburt ganz nach den Wünschen und Vorstellungen. Doch manchmal gibt es Situationen, die man gerne anders angegangen wäre. Situationen wo Sie sich unverstanden gefühlt
haben, wo Sie sich mehr Unterstützung gewünscht hätten oder bei einer weiteren Geburt anders angehen möchten.
Bei uns finden Sie die Möglichkeit, diese Erlebnisse in einem geschützten Rahmen mit einem behutsamen Vorgehen nochmals anzuschauen, zu verarbeiten und einzuordnen, um für eine nächste Geburt
offen zu sein und diese kraftvoll und selbstbestimmt angehen zu können.
Begleitung und Lösung von Wochenbettkrisen zwischen Eltern und dem neugeborenen Kind
Emotionale Krisen im Wochenbett können einen dramatischen Verlauf nehmen. Die Säuglinge schreien stundenlang, sind in ihrem Körper oft angespannt und alle Massnahmen der Eltern ihr Kind zu
beruhigen, greifen nicht mehr. Die Eltern verstehen die Signale der Babys nicht und geraten in einen Zustand grosser Hilflosigkeit, Ohnmacht und zunehmender Anspannung.
In diesen Situationen verlieren sich Eltern und Kind und die Bindung wird geschwächt.
In der Emotionellen Ersten Hilfe versuchen wir, möglichst früh diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Gemeinsam erforschen wir das aktuelle Stressgeschehen, in das sowohl die Babys als auch die
Eltern verwickelt sind. Wir unterstützen und begleiten Sie aus der Hilflosigkeit zu innerer Sicherheit, Halt und Geborgenheit. Wir helfen Ihnen, an Ihre Ressourcen anzuknüpfen und diese in den
Alltag mitzunehmen. Wir stärken die Bindung, so dass das «liebevolle Band» zwischen Eltern und Babys wieder aufblühen und wachsen kann.
Eltern-Baby-Therapie
In der Eltern-Baby-Therapie begleiten wir die Auswirkungen von unverarbeiteten, posttraumatischen Belastungsstörungen bei Säuglingen, ebenso wie bei den beteiligten Müttern und Vätern. Dies
betrifft unter anderem auch traumatische Stressbelastungen nach schwierig verlaufenen Geburten oder angstvollen Schwangerschaften … wie dies nach künstlichen Befruchtungen der Fall sein kann.
Auch die Begleitung von Frühchen und ihren Eltern nach wochenlangen Klinikaufenthalten ist mit dieser Arbeit möglich.
Trennung der Neugeborenen von ihren Eltern, Auseinandersetzung mit den Gefahren von operativen und schmerzhaften Eingriffen für das Kind sowie die ständige Angst um Leben und Gesundheit
sind nur einige der schwächenden Faktoren für den Bindungsaufbau zwischen den Eltern und ihren zu früh geborenen Kindern.
Ältere Kinder
Die EEH wird auch bei älteren Kindern, bei Unsicherheit in Alltagssituationen, bei gewaltvollen Impulsen, Schlafproblemen, sowie Erziehungsfragen begleitend und unterstützend eingesetzt.